Gedenktafel für Günter von Drenkmann angebracht
Am Freitag, dem 24. Oktober 2008 wurde am ehemaligen Wohnort des Kammergerichtspräsidenten Günter von Drenkmann in der Bayernallee 10–11 eine Gedenktafel im Beisein seines Sohnes Peter von Drenkmann angebracht.
Damit wird knapp 34 Jahre nach dem nach wie vor unaufgeklärten politischen Mord an dem Kammergerichtspräsidenten und aufrechten Sozialdemokraten direkt am Tatort an Günter von Drenkmann erinnert. Von Drenkmann wurde am 10. November 1974 in der Eingangstür seiner Wohnung von Mitgliedern der Bewegung 2.Juni / Rote Armee Fraktion ermordet.
Bei der feierlichen Gedenktafelanbringung waren neben Peter von Drenkmann die Kammergerichtspräsidentin Monika Nöhre, die SPD Bundestagsabgeordnete Petra Merkel und der Vorstand der degewo, Frank Bielka, anwesend. Die immer noch in dem Haus wohnende Witwe Christel von Drenkmann konnte aus gesundheitlichen Gründen nicht teilnehmen, ließ aber Grüße mit einem herzlichen Dankeschön verbunden ausrichten.
In ihrer Begrüßung wies die stellvertretende Vorsitzende der SPD Neu-Westend und Mit-Initiatorin der Gedenktafel, Gunhild Schaeffer-Dohrmann darauf hin, dass man mit der Gedenktafel auch ein bewusstes Zeichen der Erinnerung an die Opfer des Terrors setze. Denn gerade zurzeit gewönne man z. B. durch den Film „Der Baader-Meinhof-Komplex“ den Eindruck, dass den Tätern mehr öffentliche Aufmerksamkeit geschenkt würde als den Opfern.
Die SPD-Bundestagsabgeordnete Petra Merkel nahm diesen Gedanken auf und erinnerte ebenso wie die Kammergerichtspräsidentin Monika Nöhre an den liberalen Kammergerichtspräsidenten von Drenkmann und die Umstände der Tat.
Petra Merkel verlas auch Grußbotschaften der beiden prominenten sozialdemokratischen Zeitzeugen, des damaligen Justizministers Hans-Jochen Vogel und des damaligen Regierenden Bürgermeisters Klaus Schütz vor, die in bewegenden Worten an die damalige Zeit erinnerten.
Die Realisierung der Gedenktafel geht auf eine Initiative der SPD Neu-Westend, deren Mitglied Christel von Drenkmann ist und der SPD Lietzensee zurück. Petra Merkel, die das Vorhaben von Beginn an unterstützte, konnte die degewo, der das Haus in der Bayernallee gehört, für die Realisierung gewinnen. Der degewo-Vorstand Frank Bielka brachte in seiner kurzen Rede seinen Dank für die Initiative, die die degewo gerne unterstützte zum Ausdruck.
Die Kosten für die von dem Steinmetz Eitner gefertigten Gedenktafel wurden von der degewo, Petra Merkel, der SPD Neu-Westend und der SPD Charlottenburg-Wilmersdorf getragen.