Hat die SPD eine Zukunft als Volkspartei?
Mit welcher Politik kann die SPD als Volkspartei die unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen überzeugend ansprechen und ihre Stammwähler weiter oder wieder an sich binden?
Dieser Frage gingen beim Kreisforum der SPD Charlottenburg- Wilmersdorf am 26.3. vor etwa 100 Genossinnen und Genossen Michael Müller (SPD Landes- und Fraktionsvorsitzender), Michael Neumann (SPD- Fraktionsvorsitzender in der Hamburgischen Bürgerschaft), Regine Zylka (Berliner Zeitung) und Gero Neugebauer (Politologe) nach. Moderiert wurde der Abend vom Kreisvorsitzenden Christian Gaebler.
Michael Neumann und Michael Müller stellten eingangs fest, dass die SPD in Berlin und Hamburg gleichermaßen als linke Volkspartei mit den linken Klientelparteien Die Grünen und Die Linke um teilweise gleiche Wählerschichten konkurriere. Jedoch, hob Michael Müller hervor, Volksparteien zeichneten sich dadurch aus, dass sie immer anträten, um Regierungsverantwortung zu übernehmen.
Regine Zylka stellte die Verankerung von Volksparteien in der Bevölkerung in den Vordergrund. Volksparteien müssten Politik mit und für die Menschen machen und deren Sprache sprechen und verstehen.
Für den Politologen Gero Neugebauer war ohnehin die klassische Volkspartei tot. Denn die Parteien könnten nicht mehr wie in den 60ziger und 70ziger Jahren Politik machen, die der Mehrheit der Bevölkerung immer größere soziale Sicherheit und mehr Wohlstand böten.
In der weiteren lebendigen Diskussion zwischen Podium und Publikum wurde eine klar erkennbare sozialdemokratische Politik gefordert. Die SPD müsse mit den Menschen in den verschiedenen Lebenszusammenhängen eine stringente Politik von der Europaebene bis hinunter in die Kieze vertreten. So bliebe sie, was sie in den Augen der meisten an diesem Abend war – eine Volkspartei.