Trauer um Horst Wagner
Die SPD trauert um ihr langjähriges Mitglied und den ehemaligen Senator Horst Wagner, der am 21. Mai 2011 im Alter von 80 Jahren verstorben ist.
Horst Wagner gehörte zu den großen Persönlichkeiten der Gewerkschaftsbewegung und Sozialdemokratie. Schon 1947 begann er als hauptamtlicher Gewerkschaftsfunktionär bei der IG Metal und blieb der Gewerkschaftsarbeit Jahrzehnte treu. Nach der Wiedervereinigung wurde Horst Wagner Leiter des neu gegründeten Bezirks Berlin/Brandenburg und widmete sich bis zu seinem Ruhestand 1995 der wichtigen Arbeit des Gewerkschaftsaufbaus im ehemaligen Ostteil der Stadt und in Brandenburg.
Seit 1950 war Horst Wagner Mitglied der SPD und arbeitete in verschiedenen Funktionen jahrzehntelang in der SPD mit. Besonders wichtig war ihm die Verbindung von Wirtschaftspolitik und Interessenvertretung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.
Von 1983 bis 1989 war er als wirtschaftspolitischer Sprecher stellvertretender SPD-Fraktionsvorsitzender im Abgeordnetenhaus und von 1989 bis 1991 Senator für Verkehr und Betriebe im rot-grünen Momper-Senat. Zunächst kein großer Freund der rot-grünen Liaison, erwies er sich als entschiedener Umsetzer der rot-grünen Verkehrspolitik. Heute selbstverständliche Dinge wie die Geschwindigkeitsbegrenzung auf der AVUS und vor allem die Busspuren setzte er gegen den Widerstand der konservativen Politikkreise und Medien konsequent und zügig um. Nach der Öffnung der Mauer organisierte er die Zusammenarbeit mit den Ost-Berliner Eigenbetrieben und bewältigte die immensen Aufgaben der Verknüpfung des 28 Jahre lang getrennten Verkehrsnetzes.
Als Vorsitzender der SPD Neu-Westend durfte ich Horst Wagner einige Male bei Abteilungsabenden zu wichtigen politischen Fragen erleben. Seine stets treffsichere Analyse und vor allem die klaren und unmissverständlichen politischen Wertungen schätzte ich sehr. Horst symbolisierte für mich einen Sozialdemokraten und Gewerkschafter der alten Schule. Rechts und links waren nicht die Kategorien, wenn es darum ging, sich für die Interessen der arbeitenden Bevölkerung einzusetzen.
Ein großer Sozialdemokrat und Gewerkschafter hat uns verlassen. Wir werden Horst Wagner ein ehrendes Andenken bewahren und unser Mitgefühl gilt den Hinterbliebenen.
Foto: Ulrich Horb