10 Jahre 9/11 – 10 Jahre Dialog der Kulturen
Mit türkischer Musik und einer politischen Rede des Innensenators wurde in der Epiphanienkirche gemeinsam dem 11. September 2001 in einem Dialog der Kulturen gedacht.
Auf Einladung der beiden Wahlkreiskandidaten Ülker Radziwill und Robert Drewnicki sowie von mehreren SPD-Abteilungen fanden sich am 7. September viele Interessierte zusammen, um auch, aber nicht nur den Ereignissen des 11. September 2001 zu gedenken. Dass die Veranstaltung in der Epiphanienkirche stattfand, war natürlich nicht zufällig. An diesem Abend trafen hier die Kulturen zusammen und gedachten gemeinsam. In seiner Begrüßungsrede wies der “Hausherr”, Pfarrer Steffen Reiche, darauf hin, dass es in der Kirche auch schon gemeinsame Gottesdienste von Christen und Muslimen gegeben habe. Doch am anschaulichsten für den Dialog der Kulturen und Religionen sei für ihn das alltägliche und selbstverständliche Zusammenleben der Kinder mit unterschiedlichster Herkunft in der evangelischen Kita der Gemeinde.
Höhepunkt des Abends war die Rede des Innensenators Dr. Ehrhart Körting. Gemäß dem Motto wies er eindrucksvoll darauf hin, wie der von ihm konsequent geführte Dialog der Kulturen und Religionen in den letzten 10 Jahren zu mehr Sicherheit in Berlin geführt habe und weiter führen werde. In nachdenklichen Worten nahm er aber auch zur Notwendigkeit des Afghanistaneinsatzes nach dem 11.9.2001 Stellung, nicht ohne zu verhehlen, dass dieser Einsatz seiner Meinung nach sehr viel früher hätte beendet werden müssen. Seine hohe Sachkenntnis zu den Schriften der verschiedenen Religionen bewies, wie sehr ihm der Dialog auch eine persönliche Herzensangelegenheit ist.
“Für mich ist Terrorismus immer nur eins. Terror, Mord und ein Verbrechen gegen Menschen, ganz gleich welche politische oder religiöse Begründungen er bemüht”, stellte Robert Drewnicki in seiner kurzen Rede fest. Und führte weiter aus: “Gegen Intoleranz hilft nur eins: Bildung, Bildung, Bildung. Das und der von Dr. Ehrhart Körting beschriebene Dialog zwischen Menschen, die darüber ihre Gemeinsamkeiten und nicht Unterschiede entdecken und leben, sind die beste “Waffe” gegen verirrte, ideologisch geprägte Hassprediger aller Seiten.”
Mehrere von Ülker Radziwill vorgestellte türkische Musikstücke von drei Musikern um Ismail Gökman und von Carolina Böhm vorgetragene Gedichte gaben dem Abend zusätzlich seinen würdevollen Rahmen. So erlebten die Gäste in der Kirche einen nachdenklich machenden Abend jenseits des Wahlkampftrubels vor den Türen Epiphaniens.