Gemeinsam – nicht getrennt
Die Initiative Pro Reli war erfolgreich. Es wird einen Volksentscheid geben. Kein Grund für Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten sich zu verstecken. Jetzt geht es darum, über den Ethikunterricht zu informieren. Darüber aufzuklären, dass es wie seit jeher Religionsunterricht an Berlins Schulen gibt. Jedes Jahr gibt das Land Berlin 50 Mio. Euro aus, damit der Religions- und Weltanschauungsunterricht wie die letzten Jahrzehnte auch an den Schulen durchgeführt werden kann.
Die unterschwelligen Unterstellungen der Pro Reli Kampagne, es gäbe keinen Religionsunterricht an den Schulen und Kinder würden nichts mehr über die christlichen Wurzeln Deutschlands lernen, entbehren nicht nur jeder Grundlage. Diese Halbwahrheiten wurden bewusst eingesetzt, um Stimmung zu machen und Stimmen einzufangen.
Wir leben in einer internationalen Stadt, in der es in den meisten Klassenzimmern Kinder mit vielen unterschiedlichen Religionen gibt oder eben auch mehrheitlich Kinder, die keiner Religion angehören.
Vor Einführung des Ethikunterrichts haben an den Berliner Oberschulen gerade einmal 25% der Schülerinnen und Schüler am Religions- oder Weltanschauungsunterricht teilgenommen. Im Ethikunterricht lernen alle Kinder gemeinsam etwas über die Religionen der Welt und die Werte, die unsere Gesellschaft prägen.
Michael Müller, SPD-Landes- und Fraktionsvorsitzender im Abgeordnetenhaus von Berlin erläutert die Intention des Ethikunterrichts: „Alle Schülerinnen und Schüler, ganz gleich welcher Religion oder Weltanschauung, müssen im Unterricht die Gelegenheit haben, sich gemeinsam über Werte auszutauschen. Sie können dort voneinander und miteinander lernen. Der Ethikunterricht trägt dazu bei, dass Konflikte zwischen den unterschiedlichen Religionen vermieden und Vorurteile abgebaut werden Das ist für das friedliche Zusammenleben in Berlin von großer Wichtigkeit. Der Religionsunterricht hat darüber hinaus seinen Platz an der Schule behalten. Sein Status, den er seit Jahrzehnten in Berlin hat, wurde nicht verändert. Auch wird der Religionsunterricht weiterhin mit rund 50 Millionen Euro aus öffentlichen Geldern finanziert.“
Wie überall in der Stadt werden auch Neu-Westender Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten in den kommenden Wochen auf der Straße die Bürgerinnen und Bürger mit Argumenten und nicht Halbwahrheiten davon überzeugen, dass der Ethikunterricht gut für Berlin ist. Sie werden mit ihren Nachbarn, Kollegen, Verwandten und Freunden reden und darüber aufklären, dass die Berliner Kinder in Berlin unverändert seit der Nachkriegszeit etwas über ihre Religion im schulischen vom Land Berlin finanzierten Religionsunterricht lernen können.
Die SPD schaut dem Volksentscheid zuversichtlich entgegen. Aber es gibt keinen Grund, die Stadt Monate mit dieser Auseinandersetzung zu lähmen. Das wichtige – im übrigen von der SPD eingeführte – Instrument des Volksentscheides hat eine eigene Abstimmung verdient. Die Menschen sollen bewusst über diese für das zukünftige Zusammenleben in Berlin wichtige Frage entscheiden. Und nicht so nebenbei bei der Europawahl ein weiteres Kreuzchen machen. So werden wir weder der Europawahl noch dem Volksentscheid gerecht.
Mehr Informationen zum Ethikunterricht bietet der Flyer der SPD-Fraktion hier als Download.