Heinz Hoefer: 80 Jahre für die SPD
Am Brixplatz, mitten in Neu-Westend, wohnt unser am 26. Dezember 1915 geborenes SPD-Mitglied Heinz Hoefer. Seit 80 Jahren ist Heinz überzeugter Sozialdemokrat, der unter anderem jahrzehntelang die Kommunalpolitik in Steglitz prägte.
80 Jahre Mitgliedschaft in der SPD sind etwas Besonderes und so war es dem SPD-Landesvorsitzenden Michael Müller und seinem Stellvertreter Marc Schulte ein Anliegen, Heinz persönlich in seiner Wohnung am Brixplatz die Urkunde und Ehrennadel für sein Leben für die deutsche Sozialdemokratie zu überreichen. In Rücksprache mit dem Ehepaar Hoefer hatte Daniela Fiedler, Vorstandsmitglied der SPD Neu-Westend, das Treffen vorbereitet und die Abteilung bei der Ehrung vertreten.
In seiner bewegenen Rede ging Michael Müller auf die Verdienste von Heinz Hoefer für die SPD ein, der schon als zehnjähriger Schuljunge Mitglied der Sozialistischen Arbeiterjugend SAJ war. Vier Jahre später, am 1. April 1930, trat er der Kreuzberger SPD bei.
In Heinz Hoefers Biographie verdichten sich 80 Jahre sozialdemokratischer Geschichte. Die Nazi-Zeit war für ihn eine harte Probe. Nach der Flucht ins dänische Exil und der Rückkehr nach Berlin folgt die halb-legale Arbeit für einen jüdischen Unternehmer. Danach Arbeitsdienst, Wehrmacht und sowjetische Kriegsgefangenschaft.
1947 schaffte es Heinz Hoefer zurückzukommen nach Berlin. Hier fand er in Steglitz eine neue politische Heimat. Mit ebensoviel Elan wie Sachverstand widmete er sich fortan der Kommunalpolitik. Über 22 Jahre wirkte er als erfolgreicher Steglitzer Baudezernent, ehe er dort von 1965 bis 1971 als sozialdemokratischer Bürgermeister amtierte. Dabei blieb er seinem Stil stets treu: Zupackend, ohne Schnörkel und immer gut informiert war er ein Kommunalpolitiker mit Leib und Seele. So gelang es ihm mit der Unterstützung Willy Brandts, den er seit 1949 kannte, die Benjamin-Franklin-Stiftung und damit das Klinikum nach Steglitz zu holen.
Nach seinem Rückzug aus der Berufspolitik blieb Heinz Hoefer noch Zeit für eine zweite, nicht weniger erfolgreiche Karriere. Er wurde zum umsichtigen Aufsichtsratvorsitzenden der IDEAL, einer Lebensversicherung mit sozialdemokratischen Wurzeln.
Nachdem Michael Müller Heinz Hoefer die Ehrennadel angesteckt hatte, erzählte Heinz bei Kaffee und Kuchen aus seinem bewegten Leben. Besonders seine Freundschaft mit Willy Brandt seit 1949 stand hier im Vordergrund. Zum Abschied lud Michael Müller Heinz Hoefer ein, beim Landesparteitag im Mai 2011 als Ehrengast dabei zu ein, wenn seine SPD den Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit als Spitzenkandidat für die Berlinwahl 2011 aufstellt. Heinz nahm die Einladung sichtlich gerührt an.
(Quelle Lebenslauf Heinz Hoefer: Berliner Stimme; Fotos: Daniela Fiedler)