Runder Tisch zur Stadionparkzone
Runder Tisch des Bezirks mit Beteiligung der Initiative Stadionparkzone
- Leichtathletik-WM auch weiterhin ohne Anwohnerschutz
- Aber erstmals Perspektive auf weitere Planungen zum Anwohnerschutz
Der Unmut der Anwohner über das Anfang September 2008 beim 2. Nachbarschaftsdialog zum Olympiastadion vorgelegte Verkehrskonzept zur Leichtathletik WM 2009 und die darüber hinausgehend geplanten Maßnahmen zeigte Wirkung.
Am heutigen Dienstag, 25.11.08 lud Martina Schmiedhofer als im Bezirk zuständige Stadträtin für Soziales, Gesundheit, Umwelt und Verkehr die wesentlichen Akteure zu einem „Runden Tisch“ ein, um weitere Möglichkeiten zum „Anwohnerschutz bei Großveranstaltungen“ auszuloten. Eingeladen war auch die Initiative Stadionparkzone.
„Es ist ein positives Zeichen, dass die Initiative Stadionparkzone endlich als Gesprächs-partner in die weiteren Überlegungen eingebunden wird. Dafür danken wir dem Bezirk als Initiator des Runden Tisches. Weniger positiv sehen wir die vorgestellten Verkehrspla-nungen zur Leichtathletik-WM und die angebliche Nachhaltigkeit. Aber trotz aller Beden-ken, es werden endlich die berechtigten Forderungen nach mehr Anwohnerschutz ernst genommen“, so Robert Drewnicki von der Initiative Stadionparkzone und Vorsitzender der SPD Neu-Westend.
Die beim Runden Tisch präsentierte Planung der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung sieht zur Leichtathletik-WM in Kürze folgende Maßnahmen vor:
- Alle bisherigen öffentlichen Parkplätze rund um das Olympiastadion werden bei der Leichtathletik-WM für das öffentliche Parken geschlossen und sind ausschließlich den VIPs und anderen Offiziellen vorbehalten.
- Die Zufahrt zum Stadion bleibt gleichzeitig über alle Straßen offen. Es wird keine Anwohnerschutzzone wie bei der Fußball-WM 2006 geben.
- Die im PKW anfahrenden Besucher der Leichtathletik-WM werden in Ticketflyern und mittels des bestehenden flexiblen Verkehrsleitsystems dazu aufgefordert, die kostenlosen Parkplätze an der Messe zu nutzen und dann mit dem ÖPNV weiter zu fahren.
Robert Drewnicki von der Initiative Stadionparkzone bemängelte erneut, dass es keine öffentlichen Parkplätze am Olympiastadion gäbe, gleichzeitig aber die Zufahrt über die
Wohnstraßen möglich bliebe. So werden sich viele Besucher zwangsläufig Parkplätze in den schmalen Wohnalleen suchen. Deswegen forderte er erneut die Einrichtung einer Anwohnerschutzzone, die auch generell bei Großveranstaltungen im Olympiastadion nach der Leichtathletik-WM weiter gelte.
Senatsverwaltung will „nachhaltigen Anwohnerschutz“ durch Ausweisung von Stadion-Parkplätzen erreichen
In Bezug auf eine nachhaltige Entlastung der Anwohner stellte die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung ein umfangreiches Leitsystem zu den Parkplätzen in Stadionnähe vor, um die PKW zielgerichtet zu den gebührenpflichtigen Parkplätzen zu leiten und dadurch unnötigen Suchverkehr in den Wohnallee zu vermeiden.
Auch das nach Meinung der Initiative Stadionparkzone keine überzeugende Maßnahme, würden doch erfahrungsgemäß Autofahrer zunächst versuchen kostenlos in Stadionnähe zu parken. Deshalb führe kein Weg an einer Zone, in der an Veranstaltungstagen im Stadion nur Anwohner parken dürfen, vorbei.
Gute Nachricht beim „Runden Tisch“: Untersuchung zum Anwohnerschutz wird durchgeführt
Nach Diskussion stellten die Vertreter der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung in Aussicht, bis zum Frühjahr 2009 eine Untersuchung durchführen zu lassen, in der weitere Möglichkeiten des Anwohnerschutzes geprüft würden. Die Ergebnisse würden einem weiteren Runden Tisch vorgestellt. Auch das ist nach Ansicht der Initiative Stadionpark-zone ein sicheres Indiz dafür, dass sich die Einsicht durchsetze weiter als bisher denken zu müssen. Die Initiative Stadionparkzone wird diesen Prozess weiter kritisch begleiten.
“PPP” für die Stadionparkzone
Im Sinne eines „Public Private Partnerships“ stellte die Initiative Stadionparkzone Möglich-keiten vor, wie sich die Olympiastadion Berlin GmbH und Hertha BSC an einem wirksa-men Anwohnerschutz organisatorisch und finanziell beteiligen könnten. So könnten mit vergleichsweise geringem finanziellem Aufwand wie z. B. in Bremen private Wachleute Autofahrer an den Zugangsstraßen darauf hinweisen, dass in der Stadionparkzone nur das Parken für Anwohner erlaubt sei.
Diese und andere Ideen hat die Initiative Stadionparkzone bereits entwickelt und auch durchgerechnet. „Man sollte nicht immer darüber reden, was warum nicht geht. Sinnvoller wäre es, auch einmal über die eigenen Zuständigkeiten hinweg zu denken und zu schau-en, was man im Sinne der Sache gemeinsam umsetzen kann.“, so Robert Drewnicki.