Stadionparkzone | Mit phantasievollen Aktionen den Druck erhöhen
Gemäß dem mittlerweile vorgestellten Verkehrskonzept der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung zur Leichtathletik WM 2009 wird es keinen Anwohnerschutz geben und gleichzeitig das öffentliche Parkplatzangebot am Olympiastadion drastisch verknappt.
Die Planung der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung sieht zur Leichtathletik-WM in Kürze folgende Maßnahmen vor:
- Alle bisherigen öffentlichen Parkplätze rund um das Olympiastadion werden bei der Leichtathletik-WM für das öffentliche Parken geschlossen und sind ausschließlich den VIPs und anderen Offiziellen vorbehalten.
- Die Zufahrt zum Stadion bleibt gleichzeitig über alle Straßen offen. Es wird keine Anwohnerschutzzone wie bei der Fußball-WM 2006 geben.
- Die im PKW anfahrenden Besucher der Leichtathletik-WM werden in Ticketflyern und mittels des bestehenden flexiblen Verkehrsleitsystems dazu aufgefordert, die kostenlosen Parkplätze an der Messe zu nutzen und dann mit dem ÖPNV weiter zu fahren.
Robert Drewnicki von der Initiative Stadionparkzone und Vorsitzender der SPD Neu-Westend, die die Initiative ins Leben gerufen hat, stellt fest: “Parkplätze am Olympiastadion schließen und gleichzeitig keine Einfahrtverbote zu den Wohnalleen in Stadionnähe einrichten: Die Anwohnerinnen und Anwohner sind einmal mehr die Leidtragenden eines seit Jahren fehlenden Verkehrskonzeptes am Olympiastadion.”
SPD Neu-Westend und Initiative Stadionparkzone fordern seit über zwei Jahren die Einrichtung einer Anwohnerschutzzone, die auch generell bei Großveranstaltungen im Olympiastadion nach der Leichtathletik-WM weiter gelten soll. Hierzu gibt es mittlerweile auch mehrere Beschlüsse des Bezirksparlaments.
Anwohner könnten den Parkraum in ihren Wohnalleen künstlich reduzieren
“Vielleicht sollten wir zur Leichtathletik-WM den Druck durch phantasievolle Aktionen auf die handelnden Akteure erhöhen. Viele Anwohnern halten Nachbarschaftsdialoge und Runde Tische nur noch für Hinhaltetaktiken der verantwortlichen Senatsbehörden.”, so Robert Drewnicki.
Zum Beispiel könnte man die Anwohner an ausgesuchten Veranstaltungstagen dazu auffordern, gezielt ihr Auto stehen zu lassen und so das Parkplatzangebot in den Wohnalleen noch mehr als bereits vorhanden zu verknappen. Solche und andere Aktionen werde man prüfen müssen, wenn sich nichts bewege.
Untersuchung zum Anwohnerschutz wird durchgeführt
Zunächst wolle man aber die beim Runden Tisch des Bezirksamtes im November 2008 von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung versprochene Untersuchung zu Möglichkeiten des nachhaltigen Anwohnerschutzes bei Großveranstaltungen im Olympiastadion abwarten. Die Ergebnisse sollen bei einem weiteren Runden Tisch im Frühjahr 2009 vorgestellt werden.
“PPP” für die Stadionparkzone
Nach wie vor präferiert die Initiative Stadionparkzone im Sinne eines “Public Private Partnerships” ein gemeinsames Konzept des Senats sowie des Bezirkes mit der Olympiastadion Berlin GmbH und Hertha BSC, die sich an einem wirksamen Anwohnerschutz organisatorisch und finanziell beteiligen sollten. So könnten mit vergleichsweise geringem finanziellem Aufwand wie z. B. in Bremen private Wachleute Autofahrer an den Zugangsstraßen zum Stadion und benachbarten Alleen darauf hinweisen, dass in der Stadionparkzone nur das Parken für Anwohner erlaubt sei. Die Kosten hierzu sollten die Stadion GmbH und Hertha BSC übernehmen.
Diese und andere Ideen hat die Initiative Stadionparkzone bereits entwickelt und auch durchgerechnet. “Man sollte nicht immer darüber reden, was warum nicht gehe. Sinnvoller wäre es, auch einmal über die eigenen Zuständigkeiten hinweg zu denken und zu schauen, was man im Sinne des Anwohnerschutzes gemeinsam umsetzen könne.”, so Robert Drewnicki.
Weitere Informationen zur Stadionparkzone: www.stadionparkzone.de